Frauenstimme der legendären Baul-Wandermusiker
12.10.2023 | 19:00 Uhr | Färberei
Rina Das Baul ist eine der angesehensten und bekanntesten Baul-Sängerinnen aus Westbengalen.
Sie wurde in der Nähe von Bolpur geboren, dem für seine rote Erde bekannten Ort, in dem der Nobelpreisträger Rabindranath Tagore geboren wurde, der selbst Baul war. Rina lernte von Sie stammt aus einer Baul-Familie und lernte schon von frühester Kindheit die Texte, Rhythmen und Musikinstrumente von ihrem Großvater. Er lehrte sie die musikalischen Nuancen zu verstehen und auch die Baul-Philosophie, die über Jahrhunderte in ihrer Familie von Generation zu Generation tradiert wurde.
Die Baul-Tradition geht auf das frühe 8. Jahrhundert n. Chr. zurück und hat sich durch das Verweben von Fäden aus dem Sahajiya-Buddhismus, dem zentralasiatischen und nahöstlichen Sufismus und dem bengalischen Hinduismus entwickelt. Bauls identifizieren sich weder mit einer organisierten Religion, noch mit dem Kastensystem, besonderen Gottheiten, Tempeln oder heiligen Orten. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung des physischen Körpers eines Menschen als dem Ort, an dem Gott wohnt. Die Bauls werden für diese Freiheit von Konventionen ebenso bewundert wie für ihre Musik und Poesie. Poesie, Musik, Gesang und Tanz der Baul widmen sich der Suche nach der Beziehung des Menschen zu Gott und der spirituellen Befreiung. Ihre Andachtslieder lassen sich bis ins fünfzehnte Jahrhundert zurückverfolgen, als sie erstmals in der bengalischen Literatur auftauchten. Die Sprache der Lieder wird laufend modernisiert, was ihnen eine zeitgenössische Relevanz verleiht. Diese kraftvolle Musikform wurde von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt.
Bauls leben auch heute zumeist noch in ländlicher Umgebung oder ziehen von Ort zu Ort und verdienen ihren Lebensunterhalt mit Gesang zur Begleitung der Ektara, einem einsaitigen Instrument, und der Trommel Dubki und auch der Laute Dotara. Die Baul-Musik stellt eine besondere Art von Volkslied dar.
Rina Das Baul – Gesang, Ektara, Dugi
Arpan Thakur Chakraborty – Dotara, Kendri, Banjo
Purnendu Das – Khamak, Dubki, Dotara und Khol