Kreolische Inselmusiken
Vier Künstler*innen der Inseln Madagaskar, Komoren, Mauritius und La Réunion im westlichen Indischen Ozean werden gemeinsam ein besonderes Konzertprogramm präsentieren: jede*r der Musiker*innen des Quartetts ist eine starke Stimme für den Schutz der Natur und für nachhaltige Entwicklung in diesem bedeutenden Kulturraum mit seiner Vielfalt an Musikstilen, kreolischen Sprachen und Instrumenten. Ihre Aktivtäten werden im Spannungsfeld des Kolonialismus hier und dort von ihnen betrachtet und gewinnen durch die Aktualität des Repertoires neue Bedeutung. Und auch die Bedrohnung durch die akute Klimakrise hat auf den Inseln und in den großen, fragilen Meeres- und Ufergebieten höchste Brisanz, da der Reichtum an endemischen Pflanzen und Tieren stark bedroht ist und den Alltag der Menschen dramatisch bestimmt.
Das Quartett erarbeitet in oraler Tradition und kollektiv neue Musikstücke, die sie für das gemeinsame Spiel auf ihren fast 20 verschiedenen Instrumente arrangieren. Zu diesen Musiken werden von ihnen eigene originale Texte zu aktuellen Themen der Inseln, insbesondere zu den Folgen des Klimawandels und des Kolonialismus geschaffen, die auch die ethnische und spirituelle Perspektiven-Vielfalt der Musiker*innen widerspiegeln: Elemente indischer, chinesischer, afrikanischer, arabischer und europäischer Einflüsse werden zu hören sein. Man betet dort zu Christus, Allah, Shiva, Heiligen und Göttern, deren Rituale musikalische Referenzen sind. Gespielt wird Sega, der Blues des indischen Ozeans, aber auch Maloya, Musik aus dem Hochland Madagaskars, Twarab, Mgodro, Shigoma und vieles mehr.
Es gibt ein Wiedersehen mit Samoela Andriamalalaharijaona a.k.a. Sammy aus Madagaskar, der 2013 mit seinem Sammy & Bosco Trio im Klangkosmos zu Gast war. Und auch Eliasse Ben Joma von den Komoren hat bereits 2013 mit dem Trio Elisouma einen bleibenden Eindruck in NRW hinterlassen. Die künstlerische Leitung des Quartett liegt bei Percy Yip Tong aus Mauritius, der einer der wichtigsten Botschafter und kreativen Köpfe kreolischer Musik des indischen Ozeans weltweit ist und in den letzten zehn Jahren hier in Europa zahlreiche Einblicke in die Vielfalt der Musikkulturen dieses Kulturraums ermöglicht hat. Ergänzt werden diese drei Heroen durch zwei ebenso eindrucksvolle Frauen und Multi-Instrumentalistinnen: Sarasvati Mallac aus Mauritius und die große Christine Salem vom französischen Übersee-Territorium La Reunion.
Samoela Andriamalalaharijaona a.k.a. Sammy – Sodina, Sodinabe, Kabosy, Lokanga, Jejy voatava, Jejylava, Valiha, Gesang
Sarasvati Mallac – Ravanne, Nridringum, Shruti, Harmonium, chinesische Erhu, Gesang
Christine Salem – Kayamb, Rouleur, Gesang
Eliasse Ben Joma – Gitarre, Garando, Goma, Dzendze, Gesang
Percy Yiptong – Musikalische Leitung
Eine Veranstaltung von Schwebeklang e.V. in Kooperation mit der INSEL.
Donnerstag / 12. Juni 2025 / 19:30 Uhr (Einlass: 19 Uhr)
Eintritt: 13/5 (VVK) und 15/5 (AK)
INSEL / ADA oben
Wiesenstr. 6
42105 Wuppertal
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